Stoffwechselerkrankungen
- Fettstoffwechselstörung
- Bluthochdruck
- Gicht
- Rheuma
- Osteoporose
- Fettleber
- Nierenerkrankungen
Bei vielen Stoffwechselerkrankungen müssen zu der genetischen Veranlagung entsprechende Umweltfaktoren wie ungünstige Ernährung, mangelnde Bewegung oder nicht kompensierter Stress kommen, bevor das System seine Aufgaben nicht mehr bewältigen kann. So gelten zum Beispiel Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck als häufige Risikofaktoren für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Körpergewicht spielt hier eine wichtige Rolle. Eine ausgewogene Ernährung schützt vor Mangelversorgung wie sie häufig bei Osteoporose zugrunde liegt oder auch vor Überlast wie bei Gicht. Die Leber als zentrales Stoffwechselorgan ist Ernährungsfehlern gegenüber ganz besonders ausgesetzt.
Bei einer Vielzahl von Organerkrankungen kann mit gezielter Ernährung die Stoffwechsellage stabilisiert oder verbessert werden. Auf diese Weise können Sie selber die ärztliche Therapie unterstützen und aktiv zu einem höheren Wohlbefinden und einem geringeren Bedarf an Medikamenten beitragen. Gesunde Ernährung ist keine Diät des Verzichtes sondern eine wohltuende Zusammenstellung eines genussreichen Speiseplans.
Deine Nahrung sei dein Heilmittel,
dein Heilmittel sei deine Nahrung.
Hippokrates
Fettstoffwechselstörung
Bei Vorliegen einer Fettstoffwechselstörung können die Blutfettwerte durch geeignete Ernährung sehr effektiv beeinflusst werden. Durch angemessene körperliche Alltagsaktivität und eine nachhaltige moderate Gewichtsreduktion verändern Sie Ihr Fettsäureprofil.
Gemeinsam erarbeiten wir einen Ernährungsplan, bei dem Ihre Vorlieben nicht zu kurz kommen, der aber das Hauptgewicht auf eine das Herz-Kreislauf-System unterstützende Ernährung legt. Erhöhte Blutfettwerte tun zunächst nicht weh. Sie begünstigen aber Ablagerungen in den Gefäßwänden, die schließlich zu Gefäßverschlüssen führen können. Als Folge davon können dann plötzlich Angina pectoris, Schlaganfall, Herzinfarkt und Durchblutungsstörungen in den Beinen auftreten. Rechtzeitig den Lebens- und Ernährungsstil umzustellen lohnt sich.
Blutfettwerte im Überblick (allgemein)
Angaben in mg/dl Blut
Quelle: Deutsches Ernährungsberatungs- und Informationsnetz, Klink Hohenfreudenstadt
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Bluthochdruck
Der ideale Blutdruck liegt nach Angaben der Hochdruckliga bei 120/80 mmHg. Von Bluthochdruck (Hypertonie) spricht man, wenn der Druck in den Arterien dauerhaft auf einen systolischen Wert von über 140 mmHg und einen diastolischen Wert von über 90 mmHg angestiegen ist. Die Entscheidung, ob der Blutdruck behandlungsbedürftig ist oder nicht, hängt nicht nur von der Druckhöhe ab, sondern vom Gesamtrisiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Bei den meisten Hypertonikern ist der Bluthochdruck genetisch (familiär) bedingt. Durch entsprechende Lebensstilfaktoren wird der dauerhafte Anstieg des Blutdrucks ausgelöst oder verstärkt.
Zu den Lebensstilfaktoren, die den Blutdruck positiv beeinflussen zählen:
- Stressmanagement
- Übergewicht abbauen
- Regelmäßige körperliche Aktivität, vorzugsweise Ausdauertraining
- Kein oder nur wenig Alkohol
- Maßvoller Kaffeekonsum (max. 4 Tassen täglich)
- Etwa ein Drittel der Hypertoniker reagiert auf eine Reduzierung der Kochsalzzufuhr (max. 6 g täglich, einschließlich des Salzes in Fertigprodukten).
Gicht
Bei Gicht handelt es sich um eine Störung des Purinstoffwechsels, bei der es infolge hoher Harnsäurekonzentrationen im Blut zu Ablagerungen von Harnsäurekristallen in Gelenken und Geweben kommt, die sehr schmerzhaft sind. Gicht zählt zu den typischen Wohlstandskrankheiten. Die Ernährung spielt bei der Entstehung und Behandlung von Gicht eine große Rolle. Durch die Beachtung entsprechender Ernährungsempfehlung und Umstellung des Ernährungsstils können Sie das Auftreten von weiteren Gichtanfällen deutlich reduzieren.
- Eine Kost mit bewusstem Umgang mit harnsäurebildenden Lebensmitteln (Fleisch, Fisch, Wurst, Innereien, Hülsenfrüchte)
- Kein oder nur sehr wenig Alkohol
- Normalisierung des Körpergewichtes
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindestens 2l täglich)
- Vermeidung von Exzessen, üppigen Feierlichkeiten und extremen Fastenkuren.
Rheuma
Der Begriff „Rheuma“ umfasst eine Reihe von schmerzhaften und funktionsbeeinträchtigenden Erkrankungen v. a. der Muskeln und Knochen. Durch eine entsprechende Diät kann die Bildung von Entzündungsfaktoren reduziert und eine Linderung erreicht werden.
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Modifikation der Fettzufuhr und Zusammensetzung durch:
- Reduktion der Arachidonsäurezufuhr (Ausgangssubstanz für die Bildung der Entzündungsfaktoren) durch den Verzehr von weniger Fleisch und Wurst
- Erhöhung der ω-3-Fettsäurezufuhr: mindestens 2 x wöchentlich Fisch (Hering, Lachs, Makrele)
- Vorwiegend vegetarische Ernährung
- Bestehendes Übergewicht abbauen
- Kein oder nur wenig Alkohol
- Kein Nikotin.
Osteoporose
Als Osteoporose bezeichnet man den Abbau von Knochenmasse und –struktur, die mit einer erhöhten Frakturneigung einhergeht.
Symptome können sein: Knochenschmerzen besonders im Rücken, gesteigerte Neigung zu Knochenbrüchen ohne erkennbaren Grund, Zusammensinken der Wirbelkörper.
Für den Aufbau von Knochensubstanz sind eine ausreichende Calcium- und Vitamin D-Zufuhr sowie körperliche Bewegung notwendig. Durch Mangelernährung, Untergewicht, verändertem Hormonstatus (nach Menopause) und verstärkte Calciumausscheidung (Schilddrüsenüberfunktion, Medikamente) kann eine Osteoporose begünstigt werden. Über die Ernährung wird für eine ausreichende Versorgung mit Calcium aus verschiedenen Lebensmittelquellen gesorgt. Vitamin D nehmen wir vorwiegend über tierische Lebensmittel auf und unterstützen die Eigensynthese in der Haut durch den Aufenthalt an der frischen Luft (Sonneneinstrahlung). Durch körperliche Aktivität werden die Knochenaufbauzellen stimuliert und die Knochenabbauzellen in ihrer Aktivität gehemmt.
Empfohlene Zufuhr pro Tag (D-A-C-H-Referenzwerte) |
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Fettleber
Fast jeder 5. Deutsche leidet an einer Fettleber. Neben Alkohol und Viren kann auch eine zu üppige oder falsche Ernährung zu einer Fettleber führen. Wenn aus der Leberverfettung eine Leberentzündung wird, dann gehen Zellen zugrunde, Enzyme werden freigesetzt und die Leberwerte im Blut steigen an. Langfristig kann durch eine entsprechende Ernährung die Leber entlastet werden, so dass der Abbau des Leberfettes möglich wird und sie ihren Aufgaben als Drehscheibe des Stoffwechsels wieder nachkommen kann.
Nierenerkrankungen
Die Ernährung hat einen starken Einfluss auf die Entwicklung und Prognose von bestehenden Nierenerkrankungen. Daher ist eine gute und individuelle ernährungstherapeutische Betreuung der Patienten von großer Bedeutung. In der Prädialysephase soll vor allem das Fortschreiten der Erkrankung gehemmt werden. In der Dialysephase liegt der Fokus auf der Vermeidung von Mangelernährung und lebensbedrohlichen Elektrolytstörungen. Die wichtigsten Parameter sind Eiweiß, Kalium, Phosphat und Natrium, die je nach Stadium unterschiedlich stark eingeschränkt werden müssen. Die beiden häufigsten Erkrankungen, die zu Dialysepflicht führen sind Diabetes mellitus und Bluthochdruck.
Stoffwechsel
Ernährungsberatung
Für die grundlegende Information zur geeigneten Ernährung bei Stoffwechselerkrankungen und zur Begleitung der ersten Schritte, um die Ernährungsempfehlungen wirksam umzusetzen sind erfahrungsgemäß 3-5 Beratungseinheiten notwendig.